Die Technical Preview von Office 2016 für den PC wurde heute von Microsoft für versierte Office 365 Kunden bereitgestellt. Wir haben diese natürlich direkt getestet und geben Ihnen einen Überblick zum Stand der aktuellen Office Version! Die Installation der Preview ersetzt dabei eine vorhandene Vorversion wie Office 2013.
WAS BIETET DIE VORSCHAU DER NEUEN OFFICE SUITE BISHER?
Neben Optischen Änderungen, die weiter unten betrachtet werden können wurden neue DLP (Data Loss Protection) Funktionen sowie die Möglichkeit zur Authentifizierung der Anwendungen mit Office 365 via 2 Faktor Authentifizierung anstatt eines APP-Kennwortes implementiert. Beide Funktionen erleichtern Nutzern den sicheren Umgang mit den Firmendaten deutlich: Zum einen kann das Unternehmen Prozesse zum Schutz von Unternehmensdaten automatisieren und macht damit den Umgang mit schützenswerten Daten für den Nutzer transparenter, zum Andern muss der Nutzer keine zusätzliche Passwortpflege betreiben. Gerade die Tatsache, dass APP-Kennwörter, wenn der Nutzer sich diese Abspeichert, mehrfach verwendet werden konnten, wirkte unausgereift; die Generierung dieser für den Nutzer zu einem umständlichen Unterfangen, vor allem da die 2-Faktor Authentifizierung schließlich in anderen Bereichen bereits möglich war. Weiter wurden dir IRM (Information Rights Management) Funktionalitäten auch auf Visio ausgeweitet. Die Tastatureingaben für komplexe Funktionen wie Pivot-Tabellen wurden in Excel verbessert und um Filtermethoden ergänzt.
Die meisten technischen Veränderungen kamen jedoch bei Outlook zum tragen:
- Der RPC-basierte Sync wurde auf das MAPI-HTTP Protokoll umgestellt, welches die Verbindung von Exchange und Outlook unterstützt.
- Netzwerkaufrufe wurden asynchron in Hintergrundprozesse ausgegliedert. Hierdurch bleibt Outlook auch bei unzuverlässiger Netzwerkverbindung bedienbar.
- Die Suche in Outlook wurde durch Einsatz der FAST-Such-Eingine für Exchange optimiert, sodass Nachrichten schneller und zuverlässiger gefunden werden können.
- Der Zeitraum der Nachrichten, die Outlook zwischenspeichern ist nun genauer einstellbar: Das lokale Vorhalten von Nachrichten kann nun zusätzlich auf 1, 3, 7, 14 oder 30 Tage limitiert werden.
- Das aufwachen aus dem Ruhezustand wurde optimiert, sodass die Emailübertragung mit Download neuer Nachrichten, der Anzeige der Nachrichtenliste und Benachrichtigung für neue Nachrichten beschleunigt wurde.
- Die Verschiedenen Anzeigefelder wurden optisch etwas deutlicher von einander getrennt und die Lesefreundlichkeit verbessert.
Zusätzlich zum neuen Farbschema, dass an die Office-Touch-Anwendungen wie sie bereits vom iPad bekannt sind erinnert, wurde noch ein dunkles Theme für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen integriert – wobei es mir persönlich auch ohne Einschränkung gut gefällt.
Bedient man z.B. Word mit dem Finger, wird z.B. die Markierfunktion Touchfreundlicher – wie bereits in Windows-Store-Apps – und das durch längeres pressen erscheinende Kontextmenü mit Schnellzugriffen zur Formatierung einer Markierung wurde erheblich vergrößert.
Die Bedienung mit dem Finger wird hierdurch stark verbessert – nutzt man wiederum Maus und Tastatur, so verhalten sich die Menüs wieder wie gewohnt. Diese Funktion gab es zwar schon in der 2013er Version, der Übergang der Eingabemethoden wirkt jetzt jedoch wesentlich flüssiger.
Über der Ribbon-Bar wurde außerdem eine Suchleiste eingefügt, die einem in allen Office-Anwendungen hilft, die grad benötigte Funktion zu suchen – hier darf man auf die Integration von Microsofts Sprachassistent(in) Cortana gespannt sein.
Sieht man ins Startmenü wird die Verknüpfung zu Lync 2016 aufgeführt, beim öffnen erscheint dann aber der von einigen Stellen für Deutschland dementierte Skype for Business Client zu dem es bald noch einige Neuigkeiten geben wird.
NEUE MÖGLICHKEITEN BEI DER KLICK & LOS – BEREITSTELLUNG
Auch für Administratoren hält die neue Version ein paar Änderungen bereit:
- Flexibles Update Management: Es ist nun möglich anzugeben wie Office Updates beziehen soll.
- Die Möglichkeit Updates durch den System Center Configuration Manager (SCCM) zu verteilen wurde nativ integriert.
- Ein neues Feature im Admin-Portal ermöglicht es die Geräte-Aktivierung für das gesamte Unternehmen zu managen.
- Das Network Traffic Management wurde durch den neuen Background Intelligence Transfer Service (BITS) verbessert, sodass der Bandbreitenverbrauch von Office reguliert wird, wenn andere wichtige Prozesse diese ebenfalls benötigen.
Vorsicht bei OneDrive for Business:
Als Problematisch stellte sich die Nutzung von OneDrive for Business 2016 heraus. Dateien wurden nicht mehr richtig synchronisiert. Zwar konnten wir dem kurzzeitig durch löschen des Document Cache und Reparatur der Bibliotheken sowie der gesamten Installation Herr werden, dauerhaft hielt das Vergnügen jedoch nicht an.
Bei der Installation von Office 2016 werden zur Office 2013(bzw. 365) Suite auch separat installierte Versionen von OneDrive for Business 2013 entfernt; selbst wenn man die Installation von OneDrive 2016 explizit ausgeschlossen hat.
Der versuche den “alten” Client nachzuinstallieren scheitert leider an der hier zu sehenden Meldung. Zwar fanden wir ein paar Registry Einträge mit der man diese Überprüfung austricksen könnte, das Risiko von Fehler, besonders bei der Installation von Updates erscheint dann aber doch zu groß.
FAZIT
Auch hier möchten wir versiertere Nutzer dazu ermutigen, diese Version zu testen und rege vom Feedback-Button gebrauch zu machen, um aktiv an einer ausgereiften finalen Version mitzuwirken. Vom Nutzen der OneDrive for Business-Preview raten wir jedoch, genau wie bei der Preview für Mac, im Produktivbetrieb ab. Ein Tool, dass quasi Dauerzugriff auf Teambibliotheken und den Arbeitsstand anderer Personen anbietet birgt ein großes Risiko und unser Test zeigte, dass genau dieses Dienst noch kritische Fehler aufweist (auf beiden Plattformen). Ohne Probleme verlief bisher die Nutzung von Office 2016 in einer Virtuellen Testmaschine mit Windows 10 TP x64; der Einsatz sowohl des Preview-Betriebssystems als auch der Office Suite bietet sich als Testumgebung natürlich besonders an. Erfreulich war außerdem, dass die verwendeten Office-Erweiterungen wie das E-Porto-Addin der Deutschen Post, welches für Word 2010 entwickelt wurde, ohne Probleme übernommen wurde. Gespannt darf man auch auf die kommenden MDM (Mobile Device Management) Funktionen im Zusammenhang mit Windows 10, Office 2016 und besonders OneDrive for Business sein. Verwunderlich ist, dass das neue Farb- und Touch-Design zwar bereits für den PC jedoch nicht in der Mac-Version integriert ist, wo dieses auf den ersten Blick stark an die zuerst erschienene iPad-Variante von Office erinnert.
WIE ERHALTE ICH DIE PREVIEW VERSIONEN?
Die Preview-Versionen der genannten Produkte erhalten Sie unter den im Anschluss aufgeführten Links. Für den Einsatz der Office Preview ist dabei ein aktives Office 365 Abonnement nötig.
Office 2016 Preview für den PC
Windows 10 Enterprise Technical Preview
Wenn Sie bei der Installation Probleme mit den vorgegebenen Skripten für die PC-Version von Office 2016 haben, können Sie unsere angepasste Version verwenden. Die beiden Dateien müssen sich in dem gleichen Verzeichnis wie die setup.exe der 2016er Version befinden. Das Ausführen der Install.bat startet die Installation der Office 365 ProPlus Suite sowie Visio Pro und Project Pro in der deutschen 32-Bit Variante, Anpassungen können Sie in der config.xml vornehmen.
Wir von aConTech sind begeistert von neuen Technologien und stets auf der Suche nach neuen Möglichkeiten uns sowohl privat als auch beruflich durch diese voran zu bringen. Neugier und Kreativität sind dabei Eigenschaften die unser Team prägen. Sie haben weitere Fragen zu den in diesem Artikel vorgestellten Funktionen, zu Office 365 allgemein oder Anregungen? Kontaktieren Sie uns über unser Kontaktformular.